Es liest: Wolfram Berger

 

 

 

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Karlheinz Miklin nimmt die Stimmungen in seine Zwischenspiele auf und erweist sich als brillanter solistischer Erzähler, als einfühlsamer Musiker von Weltformat.



 " .. Wolfram Berger zitiert nicht nur die Texte Erich Frieds, er ist es der die Tiefe, die Spannung und Zerklüftung  in den Gedichten Frieds auf der Bühne lebt. Seine Worte werden zu fühlbaren Stimmungen.

 

 

 

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Die Presse schreibt:

 

„Wolfram Berger findet für die Sprachwelten der Dichter eine kongeniale Wortmusik

und Karl-Heinz Miklin die passende musikalische Sprache ..“

„Berger, gesegnet mit der Fähigkeit, die genau nuancierten Zwischentöne herauszuschälen, balanciert traumwandlerisch sicher auf dem Grat zwischen Komik und Tragik.

Miklin nimmt diese Stimmungen auf und erweist sich einmal mehr auch als brillanter solistischer Erzähler. Wechselbädern von schriller Wehklage und heiterer Einkehr stellt er mächtige Vielstimmigkeit gegenüber, warm und schrecklich, monströs und bisweilen unbequem ..“

 

Die beiden Künstler begeben sich in die im wahrsten Sinne des Wortes wundervollen, poetischen und fantastischen, zum Teil apokalyptischen Welten von Hugo Ball, dem „Erfinder“ des Dadaismus, der Zeit seines Lebens ein bedingungsloser Sucher war,

über Erich Fried bis zu Joachim Ringelnatz, dem Hofnarren der Meere und der menschlichen Seele.

 

 

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  J. Ringelnatz

 

 

 

Vorfreude auf Weihnachten

 

 

Ein Kind - von einem Schiefertafelschwämmchen

umhüpft - rennt froh durch mein Gemüt.

Bald ist es Weihnacht! –

Wenn der Christbaum blüht,
dann blüht er Flämmchen.

Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
uns mild. –

Es werden Lieder, Düfte fächeln. -

Wer nicht mehr Flämmchen hat,
wem nur noch Fünkchen glimmt,

Wird dann noch gütig lächeln.

Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes

Alle unfeindlich sind - einmal im Jahr! -

Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.

Wie es sein soll, wie's allen einmal war.

 

                                                Ringelnatz (1883-1934

 

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Über Hugo Ball:

 

Selten hat ein Autor so gegensätzliche weltanschauliche und künstlerische Positionen in sich vereinigt wie Hugo Ball. Begonnen hat er als dissertierender Nietzsche-Adept, wechselte aber kurz vor dem akademischen Abschluß aufs Theater. Es folgte eine Phase als expressionistisch angehauchter Bohème-Literat, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein jähes Ende fand. Ball meldete sich als Freiwilliger, der, als man ihn ausmusterte, auf eigene Faust an die Front fuhr. Dort genügten wenige Tage, um ihn zum Kriegsgegner zu machen, was bald darauf seine Emigration nach Zürich zur Folge hatte. Hier schloß sich Ball zunächst einem Kreis internationaler Anarchisten an, ehe er ein eigenes Cabaret gründete und den Dadaismus erfand. Als dieser neue Ismus Karriere zu machen begann, war Ball schon wieder anderswo: bei der Redaktion einer republikanischen Zeitung, die demokratische Verhältnisse in Deutschland forderte. Die Revolutionen, welche diese erzwangen, enttäuschten ihn jedoch - und Ball wandte sich der Religion zu, zuerst als gnostisch orientierter Mystiker, dann als kirchenfrommer Katholik.  

Neben Elias Canettis »Provinz des Menschen« ist »Die Flucht aus der Zeit« das große aphoristische Gedankenbuch in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.

(Wallstein Verlag) 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Ich hab kein Foto, aber Sie können meine Fußabdrücke haben. Die sind oben in meinen Socken." (Groucho)

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