Ich habe den englischen König bedient

Der Pikkolo beginnt zu erzählen, nachdem er als solcher im «Hotel Zum Goldenen Prag» angestellt worden ist, wo er die Kunst des Servierens erlernen soll. Es bedurfte nicht viel Zeit, bis er begriff, was zu werden es sich lohne, was ihn entgegen seiner ärmlichsten Herkunft, entgegen seinem kleinen Wuchs groß machen würde. Millionär wollte er werden. Der Weg war lang, von Hotel zu Hotel, vom Oberkellner Zdenek zum Oberkellner Skrivanek, der, fragte man ihn, woher er denn alles wisse und warum er alles voraussehen könne, antwortete: Ich habe den englischen König bedient. Der Pikkolo aber, der schon längst keiner mehr war, war ausersehen, selbst diesen unübertrefflichen Mann zu übertreffen: Er durfte den abessinischen Kaiser bedienen.

Verfilmt von Jiri Menzel mit Julia Jentsch

 

 

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"Ein echter Hörgenuss, ohne Musik und anderes Tamm Tamm. Lesekunst pur!"
SWR

 

„Wolfram Berger liest die atemlosen Sätze mit Charme und feiner Ironie.“
TV Today

 

„Und wenn sich da nicht jemand fände, der den dauernd ein wenig ins Lebensmoll gewendeten tschechischen Singsang kongenial ins Deutsche rettete, wäre die Vorlage augenblicklich verloren. Das läßt nun der treffliche Grazer Schauspieler Wolfram Berger ganz und gar nicht zu, der bereits mühelos Musils Mann ohne Eigenschaften kommensurabel machte. Berger liest den Schelmenroman eben nicht, als zuzle er behaglich eine Wurst aus. Der Witz kommt immer en passant – eine leise Traurigkeit ist sein Begleiter. Berger übersetzt Hrabal gewissermaßen eins zu eins.“
Die Zeit

 

„Um es gleich vorweg zu nehmen: Sprecher Wolfram Berger ist klasse. Er trägt die Erlebnisse des jungen Tschechen, der sich in eine deutsche Nationalsozialistin verliebt, fabelhaft vor. Seine Stimme changiert zwischen Ironie und Ernst, er schlüpft offenbar mit Haut und Haaren in Hrabals Ich-Erzähler.
Frankfurter Rundschau

 

„Das ist eine Geschichte, wie man sie allzu gerne hört: Im Plauderton kommt sie daher, betörend vorgetragen, keck, feinsinnig, funkelnd … Wolfram Berger, dieser Grazer mit wunderbar tschechischem Akzent in der Stimme; einer Stimme, die mal jugendlich-naiv, mal gerissen, mal durchtrieben klingt, und am Ende melancholisch umherschwebt.“
Augsburger Allgemeine

 

I kenn mi 365 Tag im Jahr net aus - folglich wird mi der heutige aa net umbringen (Nestroy)

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