Preise (Auswahl):

„Bester Darsteller" - Zonser Hörspielpreis 2018

Nominiert für "Bester Darsteller" - Schweizer Filmpreis 2016

„Bester Schauspieler 2015" - Montréal World Film Festival

„ORF - Schauspieler des Jahres 2001“

„Salzburger Stier 1997“,

 

Preis der Schallplattenkritik:

„Wölflisches Gejandl einer bayerischen Schwittersmutter“

„Verdi“

 

Hörbücher Bestenlisten (Auswahl): 

„Der Mann ohne Eigenschaften“ (der gesamte Roman als Sololesung) 

„Geister von Princeton“

„Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“

„Verdi“

„ .. nein, in eine Schublade passt er nicht rein, dafür ist er zu vielseitig.
In eine leicht sperrige Kommode vielleicht, ohne Deckel, eine mit verwirrend vielen Fächern. . "
(„Tagesanzeiger“ Zürich)
Wolfram Berger ist vor allem Schauspieler, aber auch Regisseur, Kabarettist
Sänger, Lautmaler, Wortjongleur – ein spielerisches Multitalent mit einem Hang zum Schrägen, mit Sinn für Absurditäten und doppelbödigen Humor. „Ich bin ein Jazzschauspieler, ich möchte mein Instrument gut spielen und in allen möglichen Lebenslagen mit Freunden musizieren können .. “ Von seiner Lust an der Vielfalt und am Auffinden und Ausprobieren der verborgenen Köstlichkeiten seines Berufes zeugen neben den vielen Theater- und Filmrollen und seinen Radio- und Hörbuchaktivitäten vor allem seine Kleinkunstprogramme, die sich nirgends so richtig einordnen lassen.
Eine Melange aus Marx Brothers, Beckett, Monty Python, Hugo Ball, Konrad Bayer, Ernst Jandl, Jazz, H.C. Artmann, Wiener Vorstadtstrizzis, Clochards und Strassensängern, italienischen Antipasti, steirischem Kürbiskernöl, Tom Waits, Paolo Conte, Nestroy, Schubertliedern und vielem mehr ...und .... vor allem Karl Valentin.

„Mit dem Valentin geh ich immer wieder auf Entdeckungsreise, er ist mein künstlerisches Vitamin“

Den ersten Valentin-Abend präsentierte der Wahlbasler aus Graz anno 1974.
Inzwischen hat er ihn immer wieder verändert und unzählige Male gespielt. „.. so treffen Alfred Polgars Worte über Valentin auch auf seinen Interpreten Wolfram Berger zu: Sein Witz hat das Kindliche das Neugierige, Schadenfrohe, Verspielte, Trotzige, Aufgeweckte, Terrible.“
(„Tagesanzeiger“-Zürich)


Wolfram Berger, wurde in Graz geboren („gebürtiger Österreicher, gelernter Schweizer .. mit einer unheilbaren Liebe zu Italien - Landsleute .. ich habe keine Landsleute .. ich habe nicht einmal eine Katze ...") wird im Anschluss an seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst direkt ans Grazer Schauspielhaus engagiert. Dort spielt er u.a. 1968 die Hauptrolle in der Österr. Erstaufführung Peter Handkes “Kaspar“ und 1969 in der Uraufführung (!) von Horvaths „Zur schönen Aussicht“.

„Schon während des Gymnasiums in Graz hab ich bei den „Spielvögeln“, einer beliebten Grazer Laientruppe, Theater gespielt und mich mit den „Tellerwäschern“als Kabarettist betätigt.
Damit war für den sportlichen Jüngling aber auch die Grazer Nachtschwärmersaison eröffnet.
Und wir stürzten uns inbrünstig hinein.
Da gab es z.B. das Forum Stadtpark. Die brodelnde intellektuelle Brutstätte im Grazer Stadtpark, wo sich Dichter und Bauer tummelte. H.C. Artmann und Wolfgang Bauer, Peter Handke und Alfred Kolleritsch, Horst Zankl .. die Jazzpartien mit Harry Neuwirth und Erich Bachträgl, die uns mit stundenlangen Versionen von „take five“ begeisterten. Oder Dieter Glawischnig und vor allem Eje Thelin und Co mit seiner neuen aufregend wunderbaren Musik.
„Dunkelkammerlesungen“ um 2h morgens, regelmäßige Jamsessions, Uraufführungen vom jungen Wolfgang Bauer oder Auftritte von berauschten Dichtern und Musen auf der Forumbühne waren die Muntermacher für uns heranwachsende poetisch interessierte Jungkünstler.
Oder das „cave“, ein winziger Jazzkeller wie aus dem Bilderbuch, wo man die schönsten Konzerte mit internationalem Staraufgebot aber auch Hochqualifiziertes aus der heimischen Szene hautnah miterleben konnte.
Und anschließend auf eine Eierspeis und ein paar Bier mit Sliwowitz ins „Theatercafé“ zum Herrn Albin bis in die grauen Morgen.
Aber auch im Theater war was los. „Magic Afternoon“ vom Wolfi Bauer mit Branko Samarovski, Ute Radkohl und Herwig Seeböck zum Beispiel. Ich spielte den „Kaspar“ vom Peter Handke, mein erster Durchstarter. Es war auf allen Linien spannend. Auch in der „Gruam“ bei Sturm Graz .. sie waren damals zwar noch nicht so gut – aber auch noch nicht so schlecht.
Wie auch immer: es war ziemlich süffig.. damals in Graz .. die Welt draußen ging auf die Barrikaden .. Graz revoltierte autonom .. und laut Wolfi Bauer wurde 1973 dann auch endlich der erste Nachtwürstelstand eröffnet. - Guten Appetit Freunde!“ Dann verläßt Wolfram Berger Graz, diesen kreativen Tümpel mit seinen seltsamen Gewächsen im Blinddarm des deutschen Sprachraums und geht nach Basel.Frischer Wind .. am Fluß .. am Rheinknie .. mit dem Elsaß und dem Schwarzwald vor der Haustüre ..
Ab 1970 spielt er in einem der damals lustvollsten Theater des deutschen Sprachraums bei Werner Düggelin und Hermann Beil (u.a. „Eisenwichser“ Uraufführung, viele Horvathstücke und „Die letzten Tage der Menschheit“ Regie: Hans Hollmann),
1975 wechselt er nach Zürich. Da gibt es 2 Jahre lang Mitbestimmung im Theater am Neumarkt.
1978 geht es zu Claus Peymann und Hermann Beil nach Stuttgart und Bochum. In diesen Theaterjahren werden Produktionen, in denen Wolfram Berger mitwirkt, mehrfach zu Festivals, u.a. fünf Mal zum ‘Berliner Theatertreffen´eingeladen.

Dann wurde es ihm zu eng in den Theaterkästen.


Seit 1980

pendelt er freischaffend zwischen Theater, Film, Funk, Fernsehen
und seinen eigenen musikalisch, satirisch poetischen Theaterträumen.
Die bestehen darin, den Beruf in unterschiedlichsten Formen auszukosten,
zu spielen, zu schreiben und zu inszenieren... worauf er und mit wem er Lust hat.

1980 ein prägendes Ereignis in der Basler Kulturkaserne:
Mit Freunden entsteht „Dschiwawa Express“.
Happeningartige Improvisationen, Kartoffelsuppe und mindestens eine Kiste Rotwein.Eine Mischung aus Performance, Liederabend, Installation, Theater, Mitspieltheater, Blödsinn und Weisheit .. Abende voller Spaß am Spielen aus dem Stand. Ohne große Verabredungen.
Freude an Gesang und diversen irdischen und unirdischen Genüssen. Kartoffelsuppe und Rotwein werden mit den Zuschauern gemeinsam verzehrt und getrunken.Oft dauert „Dschiwawa“ bis in den zwitschernden Morgen ..

„Wir hatten genug vom hysterischen Kulturbetrieb mit seinen vergleichenden Eitelkeiten und Benotungen, den „Weltmeisterschaften im Gescheitsein“ und dem beliebten „wir zeigen euch, was wir alles können“.
Wir wollten einfach unsere Lebensfreude vergrößern, die Köpfe und Herzen verschmelzen lassen, das Hirn in alle Gemütslagen ausloten und mit dieser raffinierten Taktik der Menschheit unvergessliche Stempel verpassen .. naja ..“

Ab 1981 unterrichtet Wolfram Berger an der Schauspielakademie Zürich. Und er beginnt Regie zu führen.Seine erste Inszenierung, die Valentinade „Sturzflüge im Zuschauerraum“ findet statt im alten Tramdepot Tiefenbrunnen in Zürich mit Schülern der Akademie.
Christoph Marthaler macht die Musik und Wolfram Bergers Traum vom „Fliegenden Theater“ geht in Erfüllung.
(Ein saxophonspielender Engel in Fliegermontur schwebt wie im Traum durch den Raum.)Berger und die ganze Truppe ernten viel Jubel, Freude und hervorragende Kritiken.

Zwischen Filmen, weiteren Soloprogrammen und Projekten (z.B. „The Rolling Mozart Kugels“ mit u.a. Christoph Marthaler - diesmal als Doppelflötist und Triangelschläger) führt er in den nächsten Jahren Regie - hauptsächlich in der freien Schweizer Theaterszene bei Stücken wie Horvaths „Zur schönen Aussicht“, Nigel Williams´ „Klassenfeind“ oder „Nach Aschenfeld“ von F.K.Waechter – „allerlei rausch“ eine Collage mit Texten und Liedern von H.C. Artmann oder „lichterloh“:  Aufführungen, die in der Schweiz Kult wurden.
In Wien, im Moulin Rouge, führt er Regie bei „Warten auf Godot“ (mit M. Schottenberg, Toni Böhm, Ludwig Hirsch und Hannes Thanheiser)

1986 gründet er in Zürich - zusammen mit Corinna Glaus - das “Rotta - Theater”.
Das erste Projekt - „Malstunde“ - eine Bearbeitung eines Interviews mit dem Maler Arnulf Rainer– wird in der Rotationshalle des „Tagesanzeigers“ in Zürich mit großem Erfolg uraufgeführt (Regie: Bernd Jeschek) und anschließend zu den Wiener Festwochen, nach Berlin und Frankfurt etc. eingeladen. ( TV-Aufzeichnung durch ORF).

Anfang der 1990er Jahre spielt er als Gast in der Aera Frank Baumbauer wieder am Theater Basel. In Shakespeares „Was ihr wollt“ den „Narr“ und unter der Regie des leider viel zu früh verstorbenen genialen Herbert Wernicke, in dessen legendärer Inszenierung der „Fledermaus“ die Tenorpartie des „Alfred“.

1994 beim Avantgarde-Festival „steirischer herbst“ Urs Widmers „Sommernachtswut“, „Die Wiederkäuer“ (mit Jürg Kienberger und Ueli Jäggi) und „Flucht aus der Zeit (Texte von Hugo Ball – Musik: Markus Schirmer)


Theaterauftritte als Gast in letzter Zeit:


„Der Mann ohne Eigenchaften“ (Theater i.d. Josefstadt, Regie: J. Kaizik, 2001)
„Der Eingebildete Kranke“ (Sommerspiele Haag, Regie: D. Wilgenbus, 2004)
„Freiheit in Krähwinkel“ (Volkstheater Wien , Regie: M. Schottenberg, 2005)
„Onkel Wanja“ (letzte Regie von Dietmar Pflegerl in Klagenfurt 2007)

**

... und immer wieder ab und zu „ Karl Valentin“
solo oder mit wechselnden Klavierpartnern

“Ich weiss nicht mehr genau, war des gestern - oder im vierten Stock oben ..

Der Valentin war auch Auslöser für jahrelange Beschäftigung mit der Sprache, mit Sinn und Unsinn des Lebens in unterschiedlichsten theatralischen Formen

“Die Kunst ist schön - macht aber viel Arbeit”
“ ‘s beste Flugzeug wär ein Unsinn -
gäb’s im Freien keine Luft ..”

“ .. oder ist das, was man nicht sieht - auch eine Illusion? “
(K.V.)


Kleinkunst

Neben einer lebhaften Film- und Fernsehtätigkeit entstehen Programme wie „In der Bar jeder Vernunft“ und „Plötzlich ging die Sonne aus“ mit Uli Scherer, die musikalische Performance „Die Wiederkäuer“ mit Ueli Jäggi und Jürg Kienberger (ein Spitzentanz der leichten Muse), „Dances with Wolfi“ mit Thomas Rabenschlag, „Engel im Kopf“ mit Markus Schirmer, (dem Pianisten, den „jeder Flügel vom Fleck weg heiraten möchte“), „Jandln – jazz me if you can“ mit Wolfgang Puschnig und Jon Sass, „Come back Liza“ mit Krzysztof Dobrek, „o Grad o/ooo: Entbrannt von Liebes=Flammen“ von Adolf Wölfli mit Jon Sass (eine Koproduktion von „wien modern“ – Burgtheater Wien), „Die Großherzogin von Gerolstein“ in einer Fassung von Karl Kraus mit dem Pianisten Aris Feslikidis, „schwitters .. meine süße puppe, mir ist alles schnuppe“ mit Wolfgang Puschnig und „singen und so .. .. “ mit Wolfgang Puschnig und Paul Urbanek
Außerdem Auftritte mit Natasa Mirkovic, Mathias Loibner, Mund Art, European Chaos String Quintet, Carmina Quartett, London Baroque, Karl ein Karl, Arnoldo Moreno, Risgar Koshnaw, Mnozil Brass etc.

Mit diesen Programmen bereisen er und seine Freunde die Schweiz, Österreich und Deutschland und treten unter anderem auch bei diversen Festivals auf:
´steirischer herbst´, Bregenzer Festspiele, Ruhrfestspiele, Berliner Festwochen, Wiener Festwochen, Styriarte, Menuhin Festival in Gstaad, St. Gallen (Ch und Stmk), Kyburgiade in Winterthur, Tollwood in München, „kreuz und quer“ in Krems etc.


Kino und Tv

Zum ersten Mal vor der Kamera steht Wolfram Berger 1973 in Basel als Bruno Kuhn in „Fluchtgefahr“. Regie führte Markus Imhof, der später für seinen Film „Das Boot ist voll“ eine Oscar Nominierung einheimst.

„ Eine starke Erfahrung. Ich spielte damals am Basler Theater bei Werner Düggelin. Parallel zu den Proben als „Moritz Stiefel“ in „Frühlingserwachen“ so eine Riesen - Filmrolle .. und noch dazu die erste.. ich war fast in jeder Szene drin .. der Film spielt fast zur Gänze im Gefängnis .. wir drehten ganz in der Früh vor der Theaterprobe und nach der Probe gings auch wieder ins Gefängnis bis tief in die Nacht .... heftig .. und dazu noch die Stimmung im Knast ..es war unglaublich .. naja man war ein junger Mensch „

Darauf folgen in der Schweiz u.a. Hauptrollen in Filmen von Rolf Lyssy („Konfrontation“ 1975) oder von Thomas Koerfer („Der Gehülfe“ nach Robert Walser 1976

Wolfram Berger wird aber bald zum „Zigeuner mit Heimweh“. Er wohnt in der Schweiz, filmt aber auch viel in Deutschland und Österreich.
Um einige interessante Produktionen zu nennen:
1977 “Alpensaga” (Dieter Berner- Peter Turrini, Willi Pevny)
1978 “Der Jagdgast” (Fritz Lehner)
1981 „Der richtige Mann“ (Dieter Berner)
1982 „Kottan ermittelt“ (Peter Patzak)
1983 „Akropolis Now“ (Hans Liechti)
1985 „Geheime Mission“ (Hajo Gies)
1992 „Tod der Engel“ (Rainer Wolffhardt)
1996 „Stille Wasser“ (Max Linder)
1989 „Gekauftes Glück“ (Urs Odermatt)
1995 “Auf Teufel komm raus” (Wolfgang Murnberger).
1996 „Alle haben geschwiegen“ (Norbert Kückelmann)
1996 „Cuba Libre“ (Christian Petzold)
1997 „Das Schloß“ (Michael Haneke)
1998 „Die Bräute“ (Johannes Fabrick)
1998 „Suzie Washington“ (Florian Flicker)
2001 “Zwölfeläuten” (Harald Sicheritz),
2002 „In Liebe vereint“ oder „Ich gehöre dir“ (die genialen TV-Umtitelungen der Gottfried Keller Novelle „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ (Regie: Holger Barthel)
2000 – 2006 „Trautmann“ (Thomas Roth // Harald Sicheritz)
2007 „Tatort – Tödliche Habgier“ (Wolfgang Murnberger)
2007 "Darum" (Harald Sicheritz)

 


Außerdem war Wolfram Berger der Schweizer “Eurocop” Peter Brodbeck und spielte in vielen Fernsehserien Episoden-Hauptrollen.

 


Radio, Hörbücher, CDs

Eines seiner Lieblingsmedien ist der Rundfunk, wo er in unzähligen Hörspielen
(einige Male  „Hörspiel des Jahres und 2001 ORF-Schauspieler des Jahres ), aber auch in Features (Prix Italia 2002) oder mit Lyrik und Geschichten zu hören war und ist.

„ .. ins Mikro reden oder singen ist absolut magisch .. und daß die Hörbücher boomen, ist längst überfällig und wunderbar“

Wolfram Berger liest den ganzen „Mann ohne Eigenschaften“ von Robert Musil, „Ich habe den englischen König bedient“ von Bohumil Hrabal, „Himmel, Polt und Hölle“ von Alfred Komarek u.a.

„ .. Hörbücher lesen ist wie Tauchen. Tauchen nach Wörtern und Sätzen, die sich über das Wort, über den Klang der Stimme, über die Bilder, die dadurch im Kopf entstehen, direkt in die Seele stehlen.
Und diese Perlen dann in die Ohren der Hörer weitergeben .. das macht Freude..“

"Es gibt nichts Schöneres, als dem Schweigen eines Dummkopfs zuzuhören." (Qualtinger)

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